Umfrage 2016 H-Soz-Kult / Clio-online

Die Redaktionen von H-Soz-Kult, Clio-online, Zeitgeschichte-digital und geschichte.transnational sowie weiterer Portalprojekte unter dem Dach des Vereins Clio-online e.V. hatten 2016 eine Online-Umfrage zur Nutzung von Kommunikationsdiensten und Fachinformationsangeboten in den Geschichtswissenschaften durchgeführt.

Mit dieser Befragung konnten Informationen über die grundsätzliche Nutzung von webgestützten Fachinformationsangeboten in den Geschichtswissenschaften erhoben werden. Erfreulicherweise haben insgesamt 1.455 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Fragebogen komplett ausgefüllt. Weitere 220 Fragebögen wurden nur partiell ausgefüllt; auf die Fragen der ersten Themenblöcke gibt es somit mehr Rückmeldungen als auf die der letzten. Im Vergleich zur Umfrage von 2006 haben diesmal knapp 130 Probanden weniger den gesamten Fragebogen ausgefüllt.

Sie können die Ergebnisse der Umfrage als PDF herunterladen.

Nutzungsanalyse von Online-Angeboten in den Geschichtswissenschaften Ergebnisse der Umfrage 2006

Die im Projektverbund Clio-online zusammenarbeitenden Portale Clio-online, H-Soz-u-Kult und Zeitgeschichte-online stellten Anfang 2005 erste Überlegungen an, wie der fachliche Nutzen dieser drei, jeweils unterschiedlich spezialisierten Online-Portale für die Geschichtswissenschaften am besten zu evaluieren wäre.

Es entstand die Idee für eine Online-Umfrage, die zum Jahresende 2005 umgesetzt werden konnte. Die Umfrage sollte nicht nur die Angebote der beteiligten Projekte berücksichtigen, sondern auch einen Eindruck von der Nutzung von verschiedenen Angeboten in den Geschichtswissenschaften liefern.

In dieser Übersicht präsentieren wir die Ergebnisse der Umfrage in einer bereinigten und überarbeiteten Form. Eine weitergehende Analyse und Interpretation der Resultate soll im Rahmen einer elektronischen Publikation in den nächsten Monaten erfolgen. Die ausführlichen Ergebnistabellen zu einzelnen Fragen finden Sie als verlinktes PDF-Dokument am Ende jedes Frageabschnitts.

In der endgültigen Form umfasste der Fragebogen 18 Seiten mit 22 geschlossenen Fragen und insgesamt sieben Eingabefeldern für Vorschläge und Kommentare (s. Anhang / Materialien). Die sogenannte Feldphase des Fragebogens begann mit der Freischaltung des Umfrage-Links auf den Startseiten von Clio-online, H-Soz-u-Kult und Zeitgeschichte-online am 05.12.2005. Hinweise auf die Umfrage wurden zudem über mehrere internationale Mailinglisten verschickt und auf den Webseiten von 12 Internet-Projekten aus dem Bereich der Geschichtswissenschaften veröffentlicht.

Insgesamt wurden 1.581 komplett ausgefüllte Fragebögen gezählt. Für die hier präsentierte Übersicht wurde die Zählung der Fragen vereinheitlicht und die Bezeichnung der Antwortoptionen leicht gekürzt. Diese Zusammenfassung dokumentieren die Übersichten [A.1.] und [A.2.]. Hier finden Sie auch genaue Angaben zur Beteiligung an einzelnen Fragen.

Von der großen Resonanz, dem verhältnismäßig reibungslosen Ablauf, den überwiegend freundlichen abschließenden Kommentaren der Teilnehmer zur Umfrage waren alle am Projekt beteiligten Mitarbeiter/innen sehr angenehm überrascht.

Abschließende Kommentare zur Umfrage (Hinweise auf Lücken und Bemerkungen)

Berlin, den 18.09.2006
Karsten Borgmann borgmannk@geschichte.hu-berlin.de

Allgemeine Fragen zur Internetnutzung in den Geschichtswissenschaften

Eingangs wurden die Teilnehmer/innen der Umfrage nach einer Selbsteinschätzung ihrer aktuellen Internetnutzung im Allgemeinen gefragt. Als Antwortoptionen wurden dazu die Einschätzungen "sporadisch", "regelmäßig" oder "intensiv" angeboten.

Frage 1: Wie würden Sie den Umfang Ihrer Internetnutzung aktuell einschätzen?

Fast 57 Prozent der Befragten gaben an, dass sie das Internet "regelmäßig" nutzen, ein Drittel bewertet ihr Nutzungsverhalten sogar als "intensiv".

Interessant ist die Verteilung der Altersgruppen bei den "Intensivnutzern". So bezeichnen sich die jüngsten Befragten aus der Gruppe der 20-30-Jährigen und die ältesten aus der Gruppe über 60 Jahre unterdurchschnittlich selten als "Intensivnutzer". Ein ähnliches Bild zeigt sich mit Blick auf die Qualifikationsstufen. Die meisten Intensivnutzer finden sich unter den habilitierten (43%) gefolgt von den Promovierten (42%). Dies zeigt, dass intensive Internetnutzung vor allem beruflich veranlasst scheint. Die Frage des Alters tritt demgegenüber zurück.

Dieser Befund geht einher mit der Beobachtung, dass der Anteil der intensiven Internetnutzer in außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit 43 Prozent markant über dem Durchschnitt liegt. Am intensivsten wird das Internet von den Mitarbeitern/innen in Archiven, Bibliotheken und Dokumentationszentren sowie von Wissenschaftlern/innen genutzt (s. weitere Tabellen Frage 1).

Frage 2: Wie bewerten Sie generell einige Eigenschaften von Internetangeboten für Historiker/innen?

Bei dieser Frage sollten von den Umfrageteilnehmern vier Eigenschaften von Internetangeboten - freie Zugänglichkeit, Geschwindigkeit, Qualität, Zuverlässigkeit - jeweils auf einer Skala unwichtig, negativ, neutral, positiv bewertet werden.

Deutlich wird, dass nicht nur bei den eher "technisch" bedingten Eigenschaften des Internets, sondern auch bei der Frage nach "Zuverlässigkeit" und "Qualität" die positiven Einschätzungen eine relative Mehrheit besitzen. Zu beobachten ist jedoch auch, dass die Zustimmung zu eher technischen Vorzügen wie Geschwindigkeit und Zugänglichkeit höher ausfällt als die Zustimmung zu eher inhaltlich oder redaktionell verantworteten Eigenschaften wie Zuverlässigkeit und Qualität.

Die Zuverlässigkeit wird, bei insgesamt niedrigen Werten, tendenziell eher von älteren Nutzern geschätzt. Noch am positivsten wird dieser Bereich von den nicht-deutschsprachigen (52%) und den außereuropäischen Teilnehmern (66%) eingeschätzt. Gegenüber anderen Qualifikationsstufen sind die Studenten mit der Zuverlässigkeit am unzufriedensten (40%). Auch die Einschätzung der Qualität der Internetangebote wird mit steigendem Alter der Probanden tendenziell positiver (47% für die 20- bis 30jährigen gegenüber 58% für die über 60jährigen), bleibt aber mit einem Durchschnitt von unter 50 Prozent an positiven Bewertungen insgesamt recht niedrig. Die Qualität wird von Graduierten, Promovierten und Habilitierten höher eingeschätzt als von Studenten (45%) (s. weitere Tabellen Frage 2).

Allgemeine Fragen zur Internetnutzung in den Geschichtswissenschaften (2)

Eingeleitet durch den Hinweis darauf, dass viele Fachpublikationen inzwischen auch im Internet zur Verfügung stehen, sollte in diesem Fragenbereich ein Eindruck von den Veränderungen der Publikationsangebote aus Sicht der Nutzer gewonnen werden. Die Befragten hatten die Möglichkeit, fünf verschiedene "Genres" bzw. Formate wissenschaftlicher Publikationen durch einfaches Ankreuzen auszuwählen.

Frage 3: Nach welchen Veröffentlichungen suchen Sie inzwischen verstärkt auch im Internet?

Am häufigsten suchen Historiker im Internet nach Rezensionen (79%), Bibliografien (67%) und Artikeln (61%), nur selten jedoch nach Dissertationen (25%). Es wird deutlich, dass die Befragungsteilnehmer inzwischen Rezensionen in überwiegendem Maß im Internet vermuten. Bemerkenswert ist auch, dass an zweiter Position nicht ein bekanntes Genre wissenschaftlicher Publizistik steht sondern "Literaturübersichten und Bibliografien". Hier ist zu vermuten, dass Internetanwender verhältnismäßig häufig nach thematischen Zusammenstellungen bzw. fachlichen Bewertungen und Einordnungen von Literatur suchen. Erst an dritter Stelle folgen wissenschaftliche Artikel, wobei die Fragestellung offen ließ, ob es sich hier um Volltexte oder Verweise auf Artikel handelte.

Im deutschsprachigen Ausland und mehr noch im nicht-deutsprachigen wird das Internet häufiger zur Artikelsuche genutzt als in Deutschland. Beschäftigte an Hochschulen und in Forschungseinrichtungen nutzen Rezensionen aus dem Internet überdurchschnittlich oft (88%), häufiger als beispielsweise Studenten (81%). Mehr als in Deutschland und anderen Ländern werden Internetrezensionen in Österreich und der Schweiz gelesen. Tagungsberichte werden mit Werten um 60 Prozent am häufigsten in der Altersgruppe zwischen 31 und 50 Jahren rezipiert und etwas mehr im deutschsprachigen Raum, wobei das Interesse hier bei Graduierten, Promovierten und Habilitierten deutlich höher ist als unter Studenten. Überdurchschnittlich oft greift man in Forschungseinrichtungen auf solche Angebote zurück.

Die Suche nach Dissertationen im Internet verringert sich mit steigendem Alter der Befragten und wurde auch insgesamt nur von etwa einem Drittel genannt, wobei die Schweiz in diesem Bereich mit nur 17 Prozent merklich unter dem Durchschnitt liegt. Haben die Teilnehmer selbst schon promoviert, fällt auch ihr Interesse an Promotionen im Internet deutlich ab.

Lexika werden online am häufigsten von der Altergruppe zwischen 31 und 40 Jahren konsultiert, am seltensten von den über 50jährigen. Am höchsten ist die Nutzerzahl mit 75 Prozent in der Schweiz - sie liegt damit weit über dem Durchschnitt von 53 Prozent. Mit steigendem akademischen Grad sinkt die Quote. Am meisten werden Online-Lexika in Archiven, Bibliotheken und Dokumentationszentren genutzt (s. weitere Tabellen Frage 3).

Frage 4: Welchen redaktionellen Rahmen halten Sie für die Online-Veröffentlichung von geschichtswissenschaftlichen Fachartikeln für notwendig?

Ein Punkt, der auch im Kommentarfeld zu dieser Frage immer wieder angesprochen wurde, ist, dass im Bereich der wissenschaftlichen Online-Publikationen eine zu geringe qualitative Auswahl existiert. Frage 4 sollte Nutzer von Internetangeboten nach den präferierten Rahmenbedingungen für wissenschaftliche Netz-Veröffentlichungen befragen.

Das Ergebnis ist deutlich. Eine klare Mehrheit der Umfrageteilnehmer wünscht sich fachredaktionell betreute Angebote. Diese werden gegenüber einer eher technischen Bereitstellung von Publikationen (Edoc-Server) oder der Selbstveröffentlichung durch die Autoren außerhalb eines institutionellen Kontextes bevorzugt. Bemerkenswert ist jedoch auch, dass das klassische Verfahren der wissenschaftlichen Begutachtung von Artikeln, hier als "Peer-Review" bezeichnet, nur von rund 17 Prozent der Befragten als notwendige Voraussetzung für die Online-Veröffentlichung angegeben wurde.

Mit zunehmendem Alter und zunehmendem Qualifikationsgrad steigt diese Zahl jedoch. Insbesondere unter Habilitierten wird "Peer-Review" besonders geschätzt (30%), bleibt aber dennoch deutlich an zweiter Stelle. Am größten ist die Zustimmung für "Peer Review" in der Schweiz (32%), wobei dort die positive Bewertung der Fachredaktion (49%) deutlich niedriger ist als in anderen Ländern. Besonders deutlich fällt das Votum für die Fachredaktion in Archiven, Bibliotheken und Dokumentationszentren aus (s. weitere Tabellen Frage 4).

Kommentare zu dieser Frage (Ihr Kommentar zur Bedeutung des Internets für das geschichtswissenschaftliche Publikationswesen)

Informationsangebote in Portalen

Ziel des Projekts Clio-online ist es unter anderem, den fachwissenschaftlichen Nutzern/innen eine effektive Zusammenstellung von Informationsangeboten anzubieten. Die in diesem Bereich des Fragebogens zusammengefassten Fragen zielten darauf ab herauszufinden, welche Dienste in einer solchen Zusammenstellung besonders gefragt sind bzw. welche Angebote besonders häufig genutzt werden.

Frage 5: Welche Dienste und Informationsangebote haben Ihrer Einschätzung nach innerhalb eines historischen Fachportals besondere Relevanz?

Am wichtigsten sind für die Befragten die Publikation von Konferenzterminen, Rezensionen und Aufsätzen im Internet. Auch die Bereitstellung von digitalen Quellen wird höher eingeschätzt als das reine Angebot der Literaturrecherche. Dies zeigt erneut die Präferenz von Nutzern für Primärinhalte im Fachportal, das offenbar weniger als Nachweisinstrument verstanden wird.

Die Zahl derjenigen, die Konferenztermine für unbedingt notwendig halten, sinkt mit steigendem Alter. Am höchsten wird die Relevanz von Rezensionen im Internet von Teilnehmern bewertet, die in der Wissenschaft arbeiten. Bei Teilnehmern über 60 Jahren liegt das Interesse für Tagungsberichte unter dem Durchschnitt. Genau wie bei Konferenzterminen ist auch dieses Angebot am wichtigsten für Graduierte und Promovierte, am unwichtigsten für Studenten (s. weitere Tabellen Frage 5).

Kommentare zu dieser Frage (Vorschläge weiterer Dienste)

Frage 6: Wenn Sie Fachliteratur recherchieren, welche Möglichkeiten der Online-Recherche benutzen Sie?

Am häufigsten werden bei der Literaturrecherche im Internet Bibliotheks- bzw. Verbundkataloge (jeweils über 80%) genutzt. Auch Google (70%) wird von mehr Personen genutzt als Online-Bibliographien (55%). Wenig ins Gewicht fallen andere Informationsanbieter.

Die Nutzung von digitalen Bibliotheks- bzw. Verbundkatalogen nimmt mit steigendem Alter der Probanden ab. In Wissenschaft und Studium greift man überdurchschnittlich häufig auf Bibliotheks- und Verbundskataloge zu, häufiger als in anderen Tätigkeitsfeldern. An Hochschulen bzw. im Studium liegt die Quote für Google unter dem Durchschnitt (s. weitere Tabellen Frage 6).

Kommentare zu dieser Frage (Vorschläge weiterer Dienste)

Frage 7: Welche Metasuchmaschinen kennen Sie, bzw. welche davon nutzen Sie?

Die bekannteste (38%) und auch am häufigsten genutzte (29%) Metasuchmachine ist Clio-Online. MetaGer ist zwar bekannter als MetaCrawler, wird aber seltener genutzt. Chronicon und Gallileus werden nur von wenigen Befragten genutzt.

Metacrawler wird häufiger von Freiberuflern/Publizisten und in Archiven genutzt als an Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen. MetaGer wird in Archiven, Bibliotheken und Dokumentationszentren fast doppelt so viel verwendet wie in anderen Bereichen. Der Anteil derer, die Clio-online bereits verwendet haben, ist am höchsten in der Altersgruppe 41-50 Jahre. Auch im nicht-deutschen Ausland wurde es von über einem Drittel der Befragten bereits in Anspruch genommen und selbst außerhalb Europas kennen über die Hälfte der Probanden Clio-online oder haben es bereits verwendet. Von Freiberuflern bzw. Publizisten – und damit außerhalb des Kernbereichs Forschung und Lehre – wird es sogar am häufigsten genutzt. Der Nutzeranteil ist bei Habilitierten am niedrigsten (s. weitere Tabellen Frage 7).

Kommentare zu dieser Frage (Vorschläge weiterer Dienste)

Bekanntheit und qualitative Bewertung von Fachangeboten

Frage 8: Welche von den folgenden historischen Fachangeboten kennen Sie und welche nutzen Sie?

H-Soz-u-Kult ist mit Abstand das am häufigsten genutzte Fachangebot für Historiker und wurde von 86 Prozent der Probanden bereits in Anspruch genommen. Auch Clio-online rangiert weit vorn (67%). Vergleichbare Werte erzielen sonst nur noch der Geschichtsbereich der Online-Enzyklopädie Wikipedia und das Rezensionsjournal Sehepunkte. Das Portal Historicum.net wurde von der Hälfte der Teilnehmer bereits verwendet. Im mittleren Bereich (von etwa einem Drittel der Befragten bereits verwendet) finden sich ansonsten noch das Internetangebot des DHM, die Virtual Library Geschichte und Zeitgeschichte-online.

Generell werden die aufgeführten Internetangebote von den über 50jährigen seltener genutzt. Clio-online wird am meisten von Beschäftigten an Hochschulen und Forschungseinrichtungen verwendet. H-Soz-u-Kult wird von Befragten, die einen Hochschulabschluss oder höheren akademischen Grad besitzen, häufiger verwendet als von Studenten (92% zu je etwa 84%). Am stärksten ist die Quote dieser Seite an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Das Rezensionsjournal Sehepunkte ist am bekanntesten in der Altersgruppe zwischen 31 und 50. Auch die Nutzungsquote für dieses Angebot steigt mit dem akademischen Grad der Befragten. Am meisten wird es an Hochschulen (74%), Forschungseinrichtungen (80%) und in der Wissenschaft in Anspruch genommen. Die Virtual Library Geschichte hat hingegen ihren größten Anteil bei den Studenten. Überdurchschnittlich stark wird sie außerdem in Archiven, Bibliotheken und Dokumentationszentren genutzt. Für das Geschichtsportal von Wikipedia ergeben sich interessanterweise keine gravierenden Differenzierungen hinsichtlich des Alters der Befragten. Am bekanntesten ist es nicht in der jüngsten Gruppe, sondern bei den 31- bis 40jährigen. Von Habilitierten wird es zwar deutlich weniger genutzt als von Studenten (größter Anteil), aber die Quote liegt bei immerhin über 60 Prozent. Es überrascht nicht, dass dieses nicht-fachwissenschaftliche Angebot am bekanntesten außerhalb von Hochschulen und Forschungseinrichtungen ist (wo es aber auch von etwa zwei Dritteln der Probanden schon genutzt wurde) (s. weitere Tabellen Frage 8).

Kommentare zu dieser Frage (Welche Angebote fehlen Ihnen in dieser Liste).

Frage 9: Wie bewerten Sie das qualitative Niveau und den persönlichen Nutzwert der folgenden historischen Fachangebote?

H-Soz-u-Kult halten 54 Prozent der Befragten für hervorragend. Die Seite hat damit bei den Internetangeboten deutlich am besten abgeschnitten. Auf Platz zwei liegen die Sehepunkte. In Punkto Qualität schneidet Wikipedia am schlechtesten ab: Nur 6 Prozent halten es für hervorragend und die Hälfte der Teilnehmer für nur punktuell nützlich. Clio-online halten zwar über die Hälfte der Befragten für nützlich, aber nur ein Fünftel für hervorragend (womit es im oberen Mittelfeld der häufiger genutzten Angebote rangiert). Auch das Internetangebot des DHM und die Virtual Library Geschichte liegen in der qualitativen Einschätzung nur im Mittelfeld.

Tabelle 9
[zur gesamten Tabelle..]

Das Qualitätsurteil über Clio-online differenziert sich insgesamt nur wenig nach der jeweiligen Qualifikation der Befragten, verbessert sich aber etwas mit dem akademischen Grad der Probanden. Der Internetauftritt des DHM wird eher von älteren Teilnehmern geschätzt und je höher der akademische Grad der Probanden ist, desto besser fällt das Urteil aus. Gleiches gilt für Historicum.net, wobei es gerade bei Habilitierten besonders gut abschneidet. Das beste Qualitätsurteil erreicht H-Soz-u-Kult in der Gruppe der 31- bis 50jährigen und bei Graduierten und Habilitierten, jedoch fällt es auch in den anderen akademischen Kategorien kaum niedriger aus. Auch Sehepunkte hat mehr Anhänger in den höheren Altersgruppen und bei den höheren akademischen Graden. Interessanterweise halten mehr ältere als jüngere Probanden Wikipedia für nützlich. Für hervorragend wird die Qualität der Seite aber nur von den wenigsten gehalten und von Jüngeren/Studenten insgesamt sogar am schlechtesten beurteilt (s. weitere Tabellen Frage 9).

Schaubild 1: Vergleichende Darstellung von Nutzungsgrad und qualitativer Bewertung

Bekanntheit der ZOL-Angebote

Frage 10: Mit welchen Angeboten des Portals "Zeitgeschichte-online" haben Sie bereits gearbeitet?

Die am häufigsten verwendeten Angebote des Portals "Zeitgeschichte-online" sind die thematische Auswahl (60%) und die Themenschwerpunkte (50%), gefolgt von der Aufsatzdatenbank (45%).

Auf die Themenschwerpunkte greifen am meisten die über 60jährigen zu. In Forschungseinrichtungen arbeitet man mit diesem Angebot am häufigsten (58%), am seltensten wird es in Archiven, Bibliotheken und Museen genutzt (40%). Die thematische Auswahl wird am stärksten von den Befragten zwischen 40 und 60 Jahren verwendet, die Aufsatzdatenbank viel von Jüngeren genutzt, aber auch von Habilitierten. Für beide Angebote liegt die Verwendung im publizistischen Bereich unter dem Durchschnitt (s. weitere Tabellen Frage 10).

Bekanntheit der "Zeithistorischen Forschungen"

Frage 11: Kennen Sie die "Zeithistorischen Forschungen" in erster Linie als Print- oder Online-Ausgabe?

Die "Zeithistorischen Forschungen" sind der Mehrheit nur in Form der Onlineausgabe bekannt (52%). Ausschließlich die Druckausgabe kennen wenige (7%), viele kennen aber auch beide Versionen (39%).

Der Anteil derer, die nur die Onlineausgabe kennen, ist erstaunlicherweise wieder bei den Älteren höher als bei der "Internetgeneration". Wie schon mehrfach in dieser Studie zeigt sich auch hier, dass die Annahme, Jüngere würden mehr auf neue digitale Informationsangebote zurückgreifen, Ältere eher auf traditionelle, meist nicht zutrifft. Bei den Promovierten und Habilitierten kennen die meisten beide Versionen. Der Bekanntheitsgrad der Druckausgabe ist bei Freiberuflern/Publizisten und Beschäftigten in Archiven, Bibliotheken und Dokumentationszentren niedriger als in den anderen Bereichen (s. weitere Tabellen Frage 11).

Bekanntheit und Ausbau von H-Soz-u-Kult (1)

Frage 12: Folgende Rubriken haben sich im Fachforum H-Soz-u-Kult im Laufe der Jahre herausgebildet. Bitte bewerten Sie die Relevanz dieser Rubriken für Ihre wissenschaftliche Arbeit.

Der Fachinformationsdienst H-Soz-u-Kult veröffentlicht bereits seit mehreren Jahren ein relativ stabiles Spektrum von Informationsrubriken per Mail und im WWW. Ziel dieser Frage war es, etwas über die Relevanz einzelner Rubriken für die Nutzer/innen, zu erfahren.

In der Gesamtübersicht bestätigt sich ein Bild, dass sich bereits bei der Präferenz von Diensten im Fachportal abzeichnete. Rezensionen von Fachliteratur sind ein über alle Altersunterschiede, Qualifikationsstufen und Beschäftigungsorte hinweg gefragtes Informationsangebot. Sie bilden die wichtigste Rubrik innerhalb von H-Soz-u-Kult. Es folgt die Ankündigung von Zeitschrifteninhaltsverzeichnissen, was den laufenden Bedarf des wissenschaftlichen Publikums an Information über wissenschaftliche Neuerscheinungen unterstreicht. Aber auch Tagungsberichte, Termine und Themenschwerpunkte halten die überwiegende Mehrzahl der Befragten für relevant. Weniger attraktiv waren für die Befragten die Ankündigungen von Colloquiumsprogrammen, die trotz ihres engen forschungsorientierenden Charakters offenbar nur über eine eng begrenzte wissenschaftliche Relevanz verfügen.

Während ältere Probanden Terminankündigungen für weniger relevant halten als jüngere, schätzen sie Tagungsberichte höher als jüngere Teilnehmer der Umfrage. Tagungsberichte halten Studierende zudem nur unterdurchschnittlich für relevant, das Interesse steigt jedoch deutlich mit den Qualifikationsstufen. In Forschungseinrichtungen hält man sie allerdings für wichtiger als an Universitäten. Die Ankündigung von Colloquiumsprogrammen ist für Habilitierte und für Mitarbeiter außeruniversitärer Forschungseinrichtungen überdurchschnittlich interessant. Das Interesse an der Rubrik Zeitschriften sinkt tendenziell mit steigendem Alter der Befragten. Am höchsten ist es an Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Die Stellenangebote sind für Frauen (75%) auffallend wichtiger als für Männer (61%), besonders wichtig erscheint diese Rubrik in der Gruppe der außeruniversitär Beschäftigten (80,4%). Am höchsten ist die Relevanz dieser Rubrik natürlich für die Jüngeren und sie fällt mit steigendem Alter und akademischem Grad der Probanden sehr deutlich ab. Auch die Relevanz der Themenschwerpunkte wird von Frauen (78%) höher eingeschätzt als von Männern (72%). Diese Rubrik wird gerade von älteren Teilnehmern hoch bewertet, aber auch von Studenten, am geringsten von den 31- bis 40jährigen. Ankündigungen von Forschungsprojekten werden insbesondere von Mitarbeitern/innen an außeruniversitären Forschungseinrichtungen geschätzt (s. weitere Tabellen Frage 12).

Neben der Optimierung bestehender Dienste stellt sich für die H-Soz-u-Kult-Redaktion die Frage, welche weiteren Beitragsformate für den Versand per E-Mail in Frage kommen. In der Nutzungsumfrage wurden verschiedene naheliegende Formate zur Abstimmung angeboten.

Frage 13: Wie interessant fänden Sie folgende Angebote bei H-Soz-u-Kult?

Wiederum wird deutlich, dass die kurze und prägnante Information über wissenschaftliche Publikationen von den Nutzern besonders nachgefragt wird. Als neue Rubriken fänden die Befragten Forschungsberichte, Fachartikel, Miszellen und Informationen über internationale Veranstaltungen am interessantesten. Auch Informationen über internationale geschichtswissenschaftliche Veranstaltungen (78,2%) stoßen auf deutliches Interesse. Vergleichsweise uninteressant finden die Nutzer Informationen über einzelne Vorträge, Neuerwerbungen von Bibliotheken und Personalia wie z.B. Mitteilungen von Berufungen. Insgesamt ergibt die Umfrage jedoch für viele der potenziellen Rubriken ein merkliches Interesse. Eine redaktionelle Auswahl und Kommentierung (Perlentaucher) sowie die Mitteilung von Dissertationsvorhaben finden immerhin 63 bzw. 68 Prozent derjenigen, die diese Frage beantworteten, relevant.

Forschungsberichte wären bei allen Gruppen von Interesse, besonders deutlich artikuliert sich dieses Interesse bei Nutzern aus dem nichtdeutschsprachigen Europa (97%). Die Rubrik Fachartikel wird von Frauen häufiger gewünscht als von Männern (74%). In der Altersgruppe der 21- bis 30jährigen ist das Interesse an Artikeln überdurchschnittlich, in der nächsten Altersgruppe (31-40) unterdurchschnittlich. Mit steigendem Alter steigt das Interesse an elektronischen Fachartikeln wieder deutlich an. Das Interesse an internationalen Veranstaltungen sinkt mit steigendem Alter der Probanden. Am höchsten ist es an Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Auch die Ankündigung von Dissertationsprojekten finden jüngere und graduierte Wissenschaftler überdurchschnittlich interessant. Unter dem Durchschnitt liegt das Interesse hier in der Altersgruppe zwischen 31 und 40, wie diese Altersgruppe überhaupt an neuen Rubriken weniger interessiert zu sein scheint als andere. Mit steigendem akademischen Grad hielten weniger Teilnehmer dieses Angebot für interessant, genauso verhält es sich mit den Miszellen. Das Interesse an der Mitteilung von Bibliotheksneuerwerbungen war auch bei Mitarbeitern/innen von Bibliotheken und Archiven nicht wesentlich deutlicher ausgeprägt. Unter einem "Perlentaucher" für die Geschichtswissenschaft können sich vor allem jüngere Probanden etwas vorstellen (s. weitere Tabellen Frage 13).

Kommentare zu dieser Frage (Weitere Ideen und Vorschläge).

Für die H-Soz-u-Kult-Redaktion überraschend waren die Antworten auf die Frage nach einer geeigneten Vorauswahl beim Versand von Beiträgen per E-Mail. Denn obwohl von Abonnenten/innen der Mailingliste immer wieder thematische Selektionsmöglichkeiten gewünscht werden, zeigte sich keine klare Präferenz für eine thematische Vorauswahl, die durch eine Fachredaktion getroffen werden müsste.

Frage 14: Welche Möglichkeit erscheint Ihnen zur Vorauswahl von E-Mail Beiträgen am geeignetsten?

Für E-Mail Beiträge wünscht die relative Mehrheit der Befragten (etwa ein Drittel) keine Vorauswahl. Ein weiteres Drittel wünscht sich eine Ordnung nach Rubriken, also Terminankündigungen, Rezensionen, Tagungsberichte etc. wie sie bereits im H-Soz-u-Kult-Abonnement über den Clio-online-Server möglich ist. Den dritten Platz nimmt mit 18 Prozent die Fachredaktion ein, wie sie ebenfalls als thematische Zusammenstellung von Beiträgen durch Redaktionen wie Zeitgeschichte-online oder geschichte.transnational bereits angeboten wird. Im Vergleich dazu trifft die (automatische) Auswahl durch selbstgewählte Stichworte oder durch ein bibliothekarisches Klassifkationssystem auf Skepsis (10,6% bzw. 11,6%).

Dieses Bild ändert sich auch nicht wesentlich, wenn man einzelne Nutzergruppen betrachtet. Einer Auswahl durch Fachredaktionen stimmen jüngere Nutzer und Männer eher zu als Ältere und Frauen. Je höher der akademische Grad ist, desto mehr Teilnehmer wünschen sich gar keine Auswahl. Die Ablehnung einer Vorauswahl bleibt jedoch relativ konstant. In außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist sie überdurchschnittlich hoch (s. weitere Tabellen Frage 14).

Neben neuen redaktionellen Formaten für den E-Mail Versand von H-Soz-u-Kult interessierte die Redaktion auch die Meinung der Nutzer zu neuen technischen Formaten des Mail-Abonnements. Allerdings ergab sich hier keine klare Präferenz.

Frage 15: Welche neuen Mitteilungsformate würden Ihren Lesegewohnheiten am meisten entgegenkommen?

Von den vorgeschlagenen neuen Mitteilungsformaten (HTML-Mitteilungen, wöchentlicher Digest, wöchentlicher Index) erhielt jedes etwa ein Drittel der Stimmen. Analysiert man die Kommentare, die am Ende der Frage in einem Textfeld abgegeben werden konnten, wäre möglicherweise eine dritte Auswahloption "Einzelmail" sinnvoll gewesen. 41 von 102 abgegebenen Kommentaren bemerkten, dass das gegebene Versandformat ausreichend sei.

Innerhalb der verschiedenen Gruppen von Umfrageteilnehmern gab es bei dieser Frage kaum signifikante Abweichungen. Frauen sind dabei eher für HTML-Mitteilungen, Männer für den wöchentlichen Digest. HTML-Miteillungen sind eher bei jüngeren Teilnehmern beliebt, während die älteren eher den Digest oder einen Index aktueller Einträge wünschen. Die HTML-Mitteilungen finden genau wie der Index aktueller Neueinträge am meisten Unterstützer bei den Graduierten, die wöchentlichen Digests bei den Studierenden (s. weitere Tabellen Frage 15).

Kommentare zu dieser Frage (Ihre Vorschläge für neue Formate?).

Eine wichtige Frage für viele Projekte wie H-Soz-u-Kult, die über keine langfristige Finanzierung verfügen, ist, wieviele Nutzer bereit wären, zu ihrem dauerhaften Erhalt finanziell beizutragen.

Frage 16: Können Sie sich vorstellen, mit einem jährlichen Kostenbeitrag zur Finanzierung von H-Soz-u-Kult beizutragen, und wenn ja, wie hoch könnte dieser Beitrag sein?

Die Antworten auf diese Frage des Fragebogens zeigen ein zweigeteiltes und doch hoffnungsvolles Bild. Fast zwei Drittel der Nutzer können sich die jährliche Unterstützung des Projektes vorstellen, ein Drittel lehnt eine solche Beiteiligung ab. In der Gruppe, die zu einem solchen Beitrag bereit ist, würden die meisten 10 Euro jährlich zahlen; an zweiter Stelle wurden 20 Euro genannt und erst an dritter der niedrigste zur Auswahl stehende Beitrag von 5 Euro.

Die Bereitschaft mehr zu spenden, wird mit zunehmenden Alter größer. Auch bei Frauen ist die Spendenbereitschaft insgesamt höher als bei Männern. An Hochschulen steht man einem solchen Ansinnen am aufgeschlossensten gegenüber. Gegen Beiträge entscheiden sich überdurchschnittlich viele Studierende.

Zusammensetzung der befragten Probanden/innen

Frage 17: Ihr Geschlecht?

Die Zahl der männlichen Teilnehmer liegt über dem der weiblichen, wobei sich das Gewicht mit steigendem Alter zu ungunsten der Teilnehmerinnen verschiebt (s. weitere Tabellen Frage 17).

Frage 18: Welcher Altersgruppe gehören Sie an?

Das Gros der Teilnehmer ist zwischen 20 und 40 Jahren alt. Die Beteiligung in den höheren Altersgruppen ist geringer. Die weiblichen Teilnehmer sind tendenziell jünger als die männlichen (s. weitere Tabellen Frage 18).

Frage 19: In welchem Land leben Sie?

Die weitaus meisten Teilnehmer kommen aus Deutschland (78%). Die Quoten für die anderen Regionen sind mit je etwa vier Prozent ungefähr gleich niedrig. Mit dem akademischen Grad steigt auch der Anteil der Teilnehmer, die nicht aus Deutschland stammen; er bleibt insgesamt aber trotzdem gering (s. weitere Tabellen Frage 19).

Frage 20: Welche Ausbildung absolvieren Sie bzw. nennen Sie Ihre höchste Qualifikationsstufe?

Die größte Gruppe bilden die Teilnehmer mit Hochschulabschluss (41%), gefolgt von jenen mit Promotion (30%). Der Anteil der Studenten wie der Habilitierten fällt dagegen ab und liegt bei etwa zehn Prozent. Bei den Probanden mit Hochschulabschluss liegt der Anteil der Frauen deutlich über dem der Männer. In den nicht-deutsprachigen Ländern, besonders außerhalb Europas, liegt der Anteil der promovierten bzw. habilitierten Teilnehmer deutlich über dem Durchschnitt (s. weitere Tabellen Frage 20).

Frage 21: Wo sind Sie primär beschäftigt bzw. tätig?

Die weitaus größte Teilnehmergruppe entstammt dem universitären Bereich, wobei die Studenten hier wiederum die größte Gruppe bilden. Bei den außereuropäischen Teilnehmern ist die Quote in diesem Bereich besonders hoch (s. weitere Tabellen Frage 21).

Frage 22: In welchem Rahmen sind Sie vorwiegend geschichtswissenschaftlich tätig?

Die meisten Teilnehmer, die sich mit der Geschichtswissenschaft beschäftigen, arbeiten auch direkt im wissenschaftlichen Bereich. Der Anteil ist hier in der Schweiz sowie in den nicht-deutschsprachigen europäischen Ländern besonders hoch (s. weitere Tabellen Frage 22).

    1. Screenshots der original Fragebogenseiten