Dominik Sauerer (Staatsexamen)

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Historisches Seminar

Goethe Universität Frankfurt am Main

Norbert-Wollheim-Platz 1

DE

60323 Frankfurt

sauerer@em.uni-frankfurt.de

http://www.geschichte.uni-frankfurt.de/49890214/Sauerer_Dominik

Forschung und Projekte

Derzeitige Position(en)

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Territorialisierung von unten? Zugehörigkeiten und Staatsbildung in Leipzig 1485–1806“ (Promotionsstelle) am Historischen Seminar der Goethe Universität Frankfurt am Main.

Projektleiter des internationalen und interdisziplinären Symposiums „Wallenstein. Mensch. Mythos. Memoria“ (https://www.wallensteinsymposium.de).

Aktuelle(s) Projekt(e)

Klassisch wird der Staat nach Jellinek durch die Einheit der Staatsgewalt, des Staatsvolks und des Staatsgebiets definiert. Unter dem Einfluss dieser Definition fanden HistorikerInnen meist eine Entwicklung hin zu dem in ihrer Lebenswelt erfahrbaren Endprodukt, dem territorial verfassten Staat, bei dem Herrschaft und Territorium in eins gedacht wird und dies zugleich vermeintlich natürlich und alternativlos erscheint. In dem Projekt werden die Annahmen dieser Meistererzählung anhand des Beispiels der sächsischen Landstadt Leipzig auf den Prüfstand gestellt, wozu die Kategorien des territorialen Raumes und der Zugehörigkeit in den Mittelpunkt gestellt werden. In einem ersten Schritt wird das vermeintliche „Ganze“ der Stadt dekonstruiert und die Vielfalt der frühneuzeitlichen Raumordnungen in und um Leipzig gezeigt. In einem zweiten Schritt wird sich den Transmissionsriemen zwischen normativen Setzungen und alltäglichen Leben der Stadtbewohner gewidmet: Es wird untersucht, durch welche Medialisierungen, Praktiken und Rituale diese Räume und deren Funktionen den Menschen vergegenwärtigt und repräsentiert wurden. Zuletzt steht die synthetisierende Frage, welche Räume für die Einwohner Leipzigs wann und warum bedeutsam waren und in welchem Zusammenhang diese Räume mit den obrigkeitlich hergestellten Räumen standen. Auf dieser Grundlage will das Forschungsvorhaben Staatsbildung von unten aus einer genuin räumlichen Perspektive untersuchen, um so belastbare Aussagen zum Zusammenhang von Territorialisierung, Staatsbildung und Zugehörigkeit zu ermöglichen. Diese verleihen der aktuellen politisch wie wissenschaftlich geführten Debatte die notwendige historische Tiefenschärfe wodurch sich Synergieeffekte erhofft werden, sicherlich aber neue Perspektiven auf Varianzen oder gar Alternativen zum Nationalstaat eröffnet werden.

Frühere Position(en)

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Territorialisierung von unten? Zugehörigkeiten und Staatsbildung in Leipzig 1485–1806“ (Promotionsstelle) am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der FAU Erlangen-Nürnberg.

Veröffentlichungen

Monographien (und Dissertation)

Bildung einer sächsischen Steuergemeinschaft? Der Einfluss der Steuerverfassung auf die Konstruktion eines einheitlichen Staatsvolks (= Ausgezeichnete Abschlussarbeiten der Erlanger Geschichtswissenschaft, Bd. 3), Erlangen 2016.

Artikel

Grenze, in: Burghardt, Daniel / Zirfas, Jörg (Hgg.): Pädagogische Heterotopien von A bis Z, Weinheim/Basel 2017 (im Erscheinen).

Herausgeberschaften und Editionen

gemeinsam mit Birgit Emich, Dirk Niefanger und Georg Seiderer: Wallenstein. Mensch. Mythos. Memoria (in Vorbereitung).