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Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin
Vor 175 Jahren, am 31. März 1847, gründete Otto Spamer in Leipzig eine Verlagsbuchhandlung. Anlässlich dieses Jubiläums beschäftigt sich die digitale Ausstellung „Otto Spamers Bücherfabrik – Sachbuchwelten für die Jugend“ mit dem Verlag und seinen prächtigen Sachbüchern für junge Leser·innen. Sie ist online zu sehen unter: blog.sbb.berlin/otto-spamers-buecherfabrik/.
Nach einem anfänglich noch gemischten Verlagsprogramm konzentrierte sich der ausgebildete Buchhändler Spamer schon bald auf die Wissensvermittlung an Groß und Klein. Der Verlag spezialisierte sich auf illustrierte Kinder- und Jugendbücher, die ihre Leser·innen in ferne Länder entführten, Flora und Fauna in Nah und Fern erkundeten, den technischen Fortschritt beleuchteten und zum Experimentieren einluden. Spamer verkaufte seine Bücher millionenfach und zählte, was heute fast in Vergessenheit geraten ist, zu den größten Verlagen des Deutschen Kaiserreichs.
Die Kinder- und Jugendbuchabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin widmet sich gemeinsam mit der Buchwissenschaftlerin Patricia Blume und der Literaturwissenschaftlerin Wiebke Helm in einer Online-Ausstellung damit auch einem der bedeutendsten Verlage für Kinder- und Jugendsachliteratur des 19. Jahrhunderts. Sie führt in das Leben und Schaffen Otto Spamers ein, betrachtet die wechselhafte Geschichte des gleichnamigen Verlages und macht auf dessen beachtliches, seinerzeit überaus innovatives Kinder- und Jugendbuchprogramm aufmerksam. Die Ausstellung gibt Einblicke in die „Bücherfabrik“, die massenhaft industriell Literatur für jedermann fertigte, Wert auf Veranschaulichung in Wort und Bild legte und durch eine geschickt arbeitende Werbemaschinerie für eine rege Rezeption sorgte.
Veröffentlicht durch
Buchwissenschaft, Universität Leipzig
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