Francke-Portal

Von

Franckesche Stiftungen: Halle, DE

In einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekt wird am Studienzentrum August Hermann Francke der Franckeschen Stiftungen zu Halle eine Rechercheplattform zu dem Theologen und Pädagogen August Hermann Francke (1663-1727), nach dem die Stiftungen heute benannt sind, aufgebaut, in der Handschriften und Drucke unter einem einheitlichen Recherchezugriff zugänglich sind. In diesem "Francke-Portal" wurden elektronische Datensammlungen und Kataloge sowie Editionen, die in den letzten Jahren im Studienzentrum August Hermann Francke und im Interdisziplinären Zentrum für Pietismusforschung der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg erarbeitet worden sind, zusammengeführt, weiter erschlossen und systematisch um Digitalisate der verzeichneten gedruckten und ungedruckten Quellen angereichert. Der Online-Gang des Portals ist Anfang Juni erfolgt und so können nun Interessenten unter der Adresse http://digital.francke-halle.de nach den digitalisierten Schriften, Briefen, Tagebüchern und Porträts Franckes suchen. Zur technischen Realisierung des Projekts wird die Software Visual Library der Firma semantics in Aachen eingesetzt. Derzeit stehen jeweils etwas mehr als 2.000 Druckausgaben und Briefe Franckes und fünf Tagebücher in einem Umfang von 1.900 Seiten im Portal zur Verfügung. Im Projektverlauf sollen noch weitere acht Tagebücher Franckes aus dem Zeitraum von 1714 bis 1726 hinzukommen. Die Tagebücher haben den Charakter klassischer Notiztagebücher, in die die Termine Franckes Tag für Tag, zum Teil Stunde für Stunde akribisch aufgelistet und nach "Betreff" durchnummeriert sind. Sie stellen eine herausragende Quelle dar, um nicht nur den Arbeitsablauf Franckes, sondern auch die Organisations- und Verwaltungsstrukturen der Stiftungen, ihre Verbindung mit der Universität in Halle und ihre nationale und internationale Vernetzung zu erforschen. Die Nutzer können im Francke-Portal die digitalisierten Originalhandschriften der Tagebücher nebeneinander mit den transkribierten Texten aufrufen, lesen und miteinander vergleichen und die Texte stichwortartig durchsuchen. Die Besonderheit des Portals besteht darin, dass die bereitgestellten Informationen wechselseitig verknüpft worden sind. So können beispielsweise die in den Tagebüchern erwähnten Predigten Franckes direkt mit ihren vollständigen Beschreibungen und vorliegenden Digitalisaten in einem separaten Browser-Fenster aufgerufen werden. Zusätzliche Sucheinstiege bieten eine Datenbank mit Sekundärliteratur zu Francke und den Franckeschen Stiftungen von etwa 1970 bis heute mit derzeit etwa 1.400 Titeln und eine Datenbank mit den 3.345 Titeln der Bücher aus der Privatbibliothek August Hermann Franckes und seines Sohnes Gotthilf August. Da die Privatbibliothek 1770 bei einer Auktion versteigert wurde, sind die Bücher nicht mehr im Bestand der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen vorhanden. Hinweise auf Exemplare mit eindeutigem Besitzkennzeichen Franckes nimmt das Studienzentrum August Hermann Francke gerne entgegen: studienzentrum@francke-halle.de
Veröffentlicht durch
Technische Bereitstellung

Franckesche Stiftungen: Halle, DE <http://www.francke-halle.de/>

Sprache

Deutsch

Land

Deutschland

Redaktion
Veröffentlicht am
29.03.2024
Beiträger
Thomas Meyer
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