.hist2011 – Geschichte im digitalen Wandel

Matthias Reinert: Normdatenbasierte Vernetzung (in) der Neuen Deutschen Biographie

[Folien zum Vortrag...]

Abstract

Das digitale Angebot http://www.deutsche-biographie.de umfasst biographische Informationen zu 121.000 Personen, entstanden aus der DFG-geförderten Digitalisierung des Registers, von 23 Bänden der „Neuen Deutschen Biographie“ (NDB), der „Allgemeinen Deutschen Biographie“ (ADB, 55 Bände) sowie der Hauptkartei der NDB-Redaktion. Die Anwendung von „Normdaten“, verstanden in einem weitem, anwendungsorientierten Sinn, steht im Mittelpunkt der semantischen Aufbereitung und Vernetzung der Informationen in der „Neuen Deutschen Biographie“. Die so gewonnen Metadaten werden in TEI kodiert. Die XML-kodierten Bände wurden durch eine Kombination von automatischen Tagging-Routinen mit manueller Durchsicht und Korrektur aufbereitet. Für die Internetpräsentation werden sie zwei parallel in FAUST 6 vorliegenden und in Bearbeitung befindlichen Datenbanken verknüpft. Das Merging geschieht mit Hilfe der PND-Identifikation und erzeugt eine nach TEI kodierte XML-Instanz für eine Person bzw. Familie, die Text- und Registerdaten vereint. Inhaltlich erfolgt die Aufbereitung in je 3 Bereichen (Personen, Orte, Sachen) auf 2 Ebenen (einfache Metadaten, Aussagen über Metadaten), die unterschiedlich weit vorangetrieben sind. Die Metadaten werden – dank einer Kooperation mit der Forschungsgruppe AKSW Leipzig – prototypisch in RDF dargestellt. Bei der Vernetzung mit ausgewählten anderen Angeboten nutzen wir das PND-Beacon-Austauschformat. Weitere Schnittstellen zur kartografischen Darstellung und zur Exploration der Wissensbasis sind in Planung. Die Tagung – insbesondere die Werkstattberichte – hat den gesteigerten Stellenwert der „semantischen“ Erschließung und Aufbereitung digitaler Angebote bestätigt. Durch den gemeinsamen Bezug auf und die Entwicklung von Normdaten, Fachvokabularien/Ontologien und Webstandards rücken die Angebots- und ressourcen-übergreifende maschinelle Verarbeitung beispielsweise für assistive Technologien bei der Fachrecherche oder zur Integration in virtuellen Forschungsumgebungen in greifbare Nähe.

Weitere Informationen zum Vortrag

  • Hans Günter Hockerts, Vom nationalen Denkmal zum biographischen Portal: ADB und NDB, in: Akademie Aktuell 02/2008, S. 19-22.
  • J. Voss / M. Schindler / C. Thiele, Link server aggregation with BEACON, 2011,  in: International Symposium for Information Science 2011, Hildesheim, im Druck (Conference Poster).
  • Sören Auer, Von offenen Daten zu einem Ökosystem vernetzten Wissens, Vortrag auf der Tagung SWIB10, 29. November 2010, http://swib.org/swib10/vortraege/swib10_auer.pdf.
  • Thomas Riechert / Ulf Morgenstern / Sören Auer / Sebastian Tramp / Michael Martin, Knowledge Engineering for Historians on the Example of the Catalogus Professorum Lipsiensis, in: Peter F. Patel-Schneider et al. (Hgg.), Proceedings of the 9th International Semantic Web Conference (ISWC2010) (Lecture Notes in Computer Science, Bd. 6497), Shanghai 2010, S. 225-240.

Zur Person

Matthias Reinert schloß seine Studien an den Universitäten Osnabrück und Edinburgh im Jahre 2000 mit dem Magister Artium in Geschichte und Philosophie ab. Mehrere Jahre arbeitete er in verschiedenen Projekten des „Bundesverbandes Information und Beratung für NS-Verfolgte e.V.“ in Köln, u.a. bei der „Nachweisbeschaffung für NS-ZwangsarbeiterInnen“. Seit 2005 ist er für Digitalisierungsvorhaben der Historischen Kommission tätig, u.a. für die „Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik“ und die „Neue Deutsche Biographie online“.

Kontakt

Matthias Reinert, M.A.
Historische Kommission
bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Alfons-Goppel-Str. 11
80539 München
Tel.: +49 (0)89 23031 1154
E-Mail: matthias.reinert@hk.badw.de