Gerald Neumann: Das Personendaten-Repositorium – vernetzte Aspekte historischer Personen
Abstract
Das DFG-Projekt "Personendatenrepositorium" erforscht an einem konkreten Gegenstand, wie sich heterogene Datenbestände miteinander verbinden und präsentieren lassen. Der Kerndatenbestand besteht aus Personendaten des 19. Jahrhunderts, welche in Forschungsvorhaben der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zusammengetragen wurden. Hauptziel des Projektes ist es, ein Datenrepositorium verfügbar zu machen, welches nicht nur eine relevante Menge an Personendaten vorhält, sondern diese auch intelligent miteinander verbinden und visualisieren kann – und dabei wissenschaftlichen Standards genügt.
Mithilfe einer evaluierten, gängigen Repositorien-Software werden also die Datenbestände, die in unterschiedlichsten Formaten vorliegen, nicht nur zusammengeworfen, sondern auch semantisch miteinander verknüpft. Das Datenmodell wird offen konzipiert, sodass auch Bestände aus Projekten, die noch nicht Teil des Repositoriums sind, integriert werden können. Auch Datenbestände auswärtiger Forschungseinrichtungen sollen beherbergt oder mitgenutzt werden. Ebenso werden aber auch die gewonnene Expertise und nicht zuletzt auch die Datenbestände selbst anderen Forschungsinstitutionen zur Verfügung gestellt.
Das Personendatenrepositorium verfolgt die Entwicklung eines offenen Datenschemas in XML, welches den unterschiedlichen Sichtweisen, die in den Datenquellen repräsentiert sind, gerecht wird. Das heißt zum Beispiel, dass auf ein Kriterium der Eindeutigkeit verzichtet wird, damit jede Datenquelle ihre eigene Autorität erhalten und ihre Forschungsintention abbilden kann. Auch ein verbindliches Kategorisierungsmodell wurde zugunsten einer offenen Kategorisierung verworfen, um die Perspektiven der jeweiligen Datenbestände erhalten zu können.
Weitere Informationen zum Vortrag
Eine Sammlung aller wichtigen Referenzen ist unter http://pdr.bbaw.de zu finden.
Zur Person
Gerald Neumann, geboren 1965, studierte Germanistische Linguistik, Informatik und Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Jahre 2000 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW). Zuerst als Mitarbeiter im Akademienvorhaben „Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache“ arbeitete er in den Jahren 2003-2004 unter der Leitung von Frau Professor Christiane Fellbaum im Projekt „Kollokationen im Wörterbuch“, welches von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung finanziert wurde. Seit dem Jahre 2005 ist er gleichzeitig Koordinator der Telota-Arbeitsgruppe der BBAW (Telota= The electronic life of the academy) und seit 2009 Leiter des Referats Informationstechnologie + Telota an der BBAW. Zudem koordiniert er die DFG-Projekte „Personendaten-Repositorium“ und „Wissensspeicher“. Seit 2010 engagiert er sich im BMBF-Verbundprojekt „DARIAH-DE“.
Kontakt
Gerald Neumann
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Jägerstr. 22-23
10117 Berlin
Telefon: +49 (0)30 2037 0534
E-Mail: gneumann@bbaw.de
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